Seit 1994 sammelt Swico im Auftrag der Konventionsunterzeichner freiwillig alte Elektronikgeräte ein — und das mit bemerkenswertem Erfolg.

Anders als eine natürliche Mine wird der Strom an entsorgten und gesammelten Elektronikgeräten nie versiegen. Swico Recycling will so viele Rohstoffe wie möglich in reiner Form wieder in den Wirtschaftskreislauf bringen. Das ist allerdings eine knifflige Angelegenheit. Denn die immer komplexer werdenden Geräte vereinen zahlreiche Rohstoffe, die sich oft aus physikalischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht mehr trennen und zurückgewinnen lassen.

Swico Recycling —
30 Jahre Urban Mining

«Über die Jahre hat die Empa als unabhängiges Kontrollorgan die Entwicklung des Systems überwacht und mit Zahlen untermauert. Mit der Analyse der letzten drei Jahrzehnte liefern wir wertvolle Erkenntnisse und feiern das 30-jährige Jubiläum sowie die erzielten Erfolge mit detaillierten Daten.»

Heinz Böni
Leiter Swico Konformitätsbewertungsstelle, Empa

Just zum 30-jährigen Jubiläum von Swico Recycling zieht sich Heinz Böni in die wohlverdiente Pension zurück. Er hat für den Aufbau und die stete Weiterentwicklung des einwandfreien Recyclings von Elektroaltgeräten in der Schweiz wahre Pionierarbeit geleistet.

Das Vertrauen der Beteiligten gründet in der Qualität und Reputation des Systems – und dabei hat Heinz Böni eine zentrale Rolle gespielt. Nicht nur hat er die Swico Auditstelle über die letzten Jahrzehnte geleitet und die Prozesse kontinuierlich verbessert, sondern hat etliche Mitarbeitende in diese Materie eingeführt und ausgebildet.

Darüber hinaus hat er im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit für einen wichtigen Wissenstransfer zwischen der Schweiz und Südamerika in Bezug auf Recycling von Elektroschrott gesorgt.

Judith Bellaiche, Geschäftsführerin Swico  2019 - 2024

Abschied von einem Pionier

«Wir bedanken uns von Herzen bei Heinz Böni für sein unermüdliches Engagement und seine Treue zum sauberen Recycling in der Schweiz.»

Just zum 30-jährigen Jubiläum von Swico Recycling zieht sich Heinz Böni in die wohlverdiente Pension zurück. Er hat für den Aufbau und die stete Weiterentwicklung des einwandfreien Recyclings von Elektroaltgeräten in der Schweiz wahre Pionierarbeit geleistet.

Das Vertrauen der Beteiligten gründet in der Qualität und Reputation des Systems – und dabei hat Heinz Böni eine zentrale Rolle gespielt. Nicht nur hat er die Swico Auditstelle über die letzten Jahrzehnte geleitet und die Prozesse kontinuierlich verbessert, sondern hat etliche Mitarbeitende in diese Materie eingeführt und ausgebildet.

Darüber hinaus hat er im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit für einen wichtigen Wissenstransfer zwischen der Schweiz und Südamerika in Bezug auf Recycling von Elektroschrott gesorgt.

Abschied von einem Pionier

«Wir bedanken uns von Herzen bei Heinz Böni für sein unermüdliches Engagement und seine Treue zum sauberen Recycling in der Schweiz.»

Adrian Müller
Verbandspräsident Swico

Smile

Mengen

In den letzten 30 Jahren hat Swico rund eine Million Tonnen Elektronikgeräte gesammelt und recycelt – das entspricht etwa dem doppelten Gewicht des Burj Khalifa, dem mit über 800 Metern höchsten Gebäude der Welt.

Tower block, Cloud, Sky, Skyscraper, Building, Blue, World, Condominium

30 Jahre Bewirtschaftung der urbanen Mine

  • Mengenpeak 2012 mit rund 61’000 t/a resp. 7.7 kg/Einwohner
  • Aktuell 4.4 kg/Person*Jahr
  • Jährliche Sammelmenge +/- im Gleichschritt mit pro Kopf Menge

Die urbane Mine wird nie vollständig abgebaut

  • In 30 Jahren über 1 Mio. Tonnen Geräte gesammelt und rezykliert

Trotz sinkender Menge steigt der Konsum weiter

  • Trotz Mengenrückgang weiterhin starkes Wachstum bei der Anzahl gesammelte Geräte
  • Rückgang vor allem bei CRT TV und Monitoren (-23-27%/Jahr)
  • Wachstum bei LCD TV (+19%/Jahr)

Die Miniaturisierung schreitet voran

  • «IT gemischt» & «UE gemischt» erleben ein rapides Wachstum.
  • Das überproportionale Wachstum in diesen Bereichen verdeutlicht den allgemeinen Trend zur Miniaturisierung im Elektronikbereich.
  • Pro Einwohner wird aktuell ein Swico Gerät pro Jahr eingesammelt.

Die Anzahl gesammelter Geräte steigt 3x schneller als die Bevölkerung

  • Die Bevölkerung steigt weniger stark (+0.9%/Jahr) als die Anzahl zurückgenommener Geräte (+2.8%/Jahr).
  • Die Anzahl der Geräte pro Kopf ist ebenfalls gestiegen.

Die Anzahl gesammelter Geräte steigt 9x schneller als die Kaufkraft

  • Die Kaufkraft (+0.2%/Jahr) wächst ca. 9x weniger stark als die Anzahl gesammelter Geräte (+1.8%/Jahr).
  • D.h. die Einwohner haben heute mehr Geräte. Der Konsum wird durch tiefere Preise beschleunigt.

Kommunale Sammelstellen dominieren

  • Sammelstellen decken heute 77% der Sammelinfrastruktur ab.
  • Die Sammlung über den Handel liegt nur noch bei 10%.

Zusammensetzung

Trotz Mengenrückgang ist die Menge an Eisen und Nichteisen praktisch konstant geblieben. Die Mengen an zurück-gewonnenen Metallen entsprechen dem Gewicht von 51 Eiffeltürmen.

Sky, Cloud, Tower, World

Metalle und Kunststoffe dominieren deutlich

  • Anteile Metalle, Kunststoffe, Leiterplatten und Kabel sind in den letzten Jahren +/-- konstant geblieben.
  • Der Bildröhrenanteil ist stark gesunken von 24% (2011) auf 5% (2023).
  • Auch wenn weniger Geräte zurückkommen, bleibt ihre Zusammensetzung erstaunlich stabil.

Metalle und Kunststoffe dominieren deutlich

  • In den letzten 30 Jahren wurden aus der urbanen Mine fast zur Hälfte Eisen- und Nichteisenmetalle und knapp ein Fünftel Kunststoffe zurückgewonnen.
  • Kunststoffe: Wegen Schadstoffen wie Cadmium und Flammschutzmitteln können nur etwa 40 % wiederverwendet werden. Der Rest wird verbrannt und als Energieträger genutzt.

Eisen dominiert, Kupfer und Aluminium im Gleichschritt

  • Eisen und Kunststoffe sind massenmässig am bedeutendsten.
  • Aluminium und Kupfer liegen in der gleichen Grössenordnung.

Die Schweiz ist ein Rohstoffriese

  • 226’000 t Eisen im Gewicht von 22 Eiffeltürmen
  • 160'000 t Kunststoffe
  • 18'000 t Aluminium im Gewicht von 324 Airbus A350 und
  • 19'000 t Kupfer im Gewicht von 123 Dächern des KKL in Luzern

Der Niedergang der Bildröhre

  • Anteile Metalle, Kunststoffe, Leiterplatten und Kabel sind +/- konstant geblieben.
  • Bildröhrenanteil ist stark gesunden von 24% (2011) auf 5% (2023).
  • PC-Monitore erreichten ihren Höhepunkt etwa 2005, während die Röhrenfernseher fünf Jahre später in Massen ankamen. Selbst 2023 trudelten noch etwa 34'000 CRT-Fernseher und 9'000 alte Monitore ein.

Swico Geräte:
Eine Edelmetallmine

  • Die Edelmetalle in den gesammelten Geräten spielen eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung des Recyclingsystems von Swico.
    Statistik der letzten 12 Jahre:
  • 0,9 Tonnen Palladium im Gewicht von 225’000 Katalysatoren
  • 11 Tonnen Silber im Gewicht von ca. 343’000 Silbermünzen
  • 2,4 Tonnen Gold im Gewicht von ca. 475’000 Goldringen

Gold, Silber und Palladium: Jedes Jahr ca. 900 kg

  • Die wertvollen Edelmetalle schlummern in den Leiterplatten und Verbindungen von Handys, Tablets, Laptops und Bildschirmen.
  • Etwa: 5 mg Palladium, 65 mg Silber und 12 mg Gold pro Kilogramm Gerät.
  • Für die urbane Mine von Swico ergibt dies fast eine Tonne Edelmetalle pro Jahr.
  • Diese Edelmetalle haben einen Wert von rund 12 Mio. Franken.

Goldgehalte in Smartphones fast 20x höher als in einer Goldmine

Vergleicht man eine Tonne Erz aus einer hochgradigen Goldmine, wie der Island Goldmine in Ontario, mit einer Tonne Smartphones, wird's richtig interessant. Das Erz bringt es auf etwa 8 Gramm Gold pro Tonne, während eine Tonne Smartphones satte 150 Gramm Gold enthält – fast 20-mal mehr. Schaut man sich nur die Leiterplatten der Smartphones an, sind das sogar 125-mal mehr Gold als im Erz der Mine.

Diese Zahlen verdeutlichen die immense Bedeutung der urbanen Mine. Dazu kommt, dass die Rückgewinnung der Metalle aus Smartphones viel umweltfreundlicher ist als der Abbau aus natürlichen Lagerstätten.

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Gefährliche Komponenten sicher entsorgen

  • Ein wichtiger Beitrag von Swico ist die Entnahme und umweltgerechte Entsorgung der in den Geräten enthaltenen gefährlichen Komponenten.
  • Wichtige entnommene Schadstoffe der letzten 12 Jahre:
  • Batterien 3'300 t
  • Bleiglas 6'700 t
  • Kondensatoren 804 t
  • Quecksilber
  • Kunststoffe mit Flammschutzmitteln

Recycling & Klima

Durch die clevere Rückgewinnung von Metallen wie Eisen, Aluminium, Kupfer, Gold, Silber und Palladium spart Swico jährlich rund 3 Millionen Tonnen CO2-Emissionen ein. Zum Vergleich: Das ist so, als ob Swico alle drei Jahre den kompletten CO2-Ausstoss des gesamten Verkehrs in der Schweiz ausgleicht. Dazu kommen die positiven Effekte der umweltgerechten Entsorgung von Elektroschrott.

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Alle drei Jahre die CO2-Emissionen des Verkehrs kompensiert

  • Der Klimabeitrag von Swico Recycling 2012 – 2023 betrug ca. 41 Mio. t CO2-eq (ohne Kunststoffe).
  • Gold trägt ca. 79%, Silber 12% und Palladium 7% bei (total ca. 98%)
  • Eisen, Alu und Kupfer zusammen tragen 1.5-2% bei.
  • Die Wertstoffmengen sind rückläufig.
  • Swico Jahresberichte 1994–2013
  • Fachberichte Swico/Sens 2011–2024
  • Bundesamt für Statistik: Nominallohnindex und Reallohnindex
    1994–2023
  • Bundesamt für Umwelt: Kenngrössen zur Entwicklung
    der Treibhausgasemissionen in der Schweiz 1990–2022;
    aktualisiert im April 2024
  • Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover,
    Deutsche Rohstoffagentur (Hrsg): Commodity Top News 65:
    Metalle in Smartphones, Oktober 2020

Quellenangaben